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Starker Auftritt gegen Freiburg

„Tut bisschen weh“: Hahn ist ein Beißer – doch Preußen-Zeit endet wohl

Münster

Etwas überraschend landete Alexander Hahn am Sonntag gegen den SC Freiburg II für Simon Scherder in der Startelf von Preußen Münster. Der Innenverteidiger biss sich tapfer durch seine Schulterverletzung – und nutzte den Einsatz für ein Empfehlungsschreiben.

Alexander Hahn liefert stets, wenn er gefragt ist.
Alexander Hahn liefert stets, wenn er gefragt ist. Foto: Imago/Kirchner-Media

Das war am Sonntagnachmittag schon eine kleine Überraschung, als die Aufstellung vor dem Spiel gegen den SC Freiburg II bekanntgegeben wurde. Klar, Trainer Sascha Hildmann hatte schon durchblicken lassen, dass er mit dem Defensivverhalten von Preußen Münster zuletzt nicht zufrieden war. Dass er aber Stamminnenverteidiger Simon Scherder auf die Bank setzt und Alexander Hahn in die Startelf befördert, hatte vor Anstoß des 2:0-Erfolgs so nicht jeder auf dem Schirm gehabt. „Weil wir nicht mehr die Aggressivität reinbekommen haben, habe ich schon mit einer Veränderung gerechnet. Aber jetzt nicht speziell auf unserer Position“, sagte Niko Koulis, der zweite Mann im Abwehrzentrum.

Zwei Startelfeinsätze hatte der 31-jährige Hahn zuvor in der Rückrunde bekommen, beide Male konnte Urgestein Scherder aber gar nicht spielen. In Aue fehlte er gelbgesperrt, bei 1860 München mit einem Magen-Darm-Infekt. Und am Sonntag gegen Freiburg? Da saß Scherder quietschfidel auf der Bank – Hildmann wollte einfach mal einen anderen Ansatz ausprobieren. „Wir haben uns für ihn entschieden, weil wir mit einem Dreieraufbau spielen wollten und er aus dem Zentrum mit links einen guten gepflegten Ball spielen kann“, erklärte der Trainer. „Simon hat ganz andere Qualitäten. Diesmal haben wir gedacht, wir brauchen einen Fußballer.“

Hildmann: „Freue mich einfach für ihn“

Und Hahn lieferte mal wieder. Die Geschichte ist hinreichend erzählt: der Mann, der immer ein Lachen auf den Lippen hat. Er ist ein Teamplayer, einer, der sich auch ohne Unruhe hineinzubringen, auf die Bank setzt. Der immer da ist, wenn er gebraucht wird – souverän und ohne Fehl und Tadel. „Er ist einfach von seinem ganzen Charakter her super– wie er es gelöst hat, war toll. Ich freue mich einfach für ihn“, lobte Hildmann.

Mit ein paar Schmerztabletten biss Hahn sich sogar die Schulterprobleme weg, die er sich zum Ende der vergangenen Woche durch einen Sturz im Training eingefangen hatte. „Im Luftzweikampf hat ein bisschen die Koordination gefehlt. Aber sah doch insgesamt nicht so schlecht aus, oder?“, fragte Hahn nach dem Spiel in die Runde. Mit einem Sieg im Rücken schien sein Grinsen sogar noch breiter als sonst.

Hahn sendet wichtiges Empfehlungsschreiben

Und doch, es machte sich auch ein seltener Anflug von Wehmut in Hahns Worten breit: „Es hätte auch anders laufen können, hätte ich zu Beginn der Rückrunde gespielt. Tut ein bisschen weh, aber so ist Fußball.“ Was er meinte: So harmonisch all das auch wirkt – die Zeichen stehen auf Abschied im Sommer. Stand jetzt wird Hahns Vertrag wohl nicht verlängert, er wird sich anderweitig umschauen müssen. „Das ist für mich vielleicht eine prekäre Situation, weil ich keinen Vertrag im Sommer habe. Aber für mich war klar: Wenn ich für Preußen spielen kann, dann spiele ich für Preußen. So war ich doch immer“, sagte Hahn.

Jede Minute Spielzeit ist also auch wichtig für ihn, um sich zu zeigen. Freiburgs Sturm-Hünen Hamadi Al-Ghaddioui hatte er absolut im Griff, der souveräne Auftritt diente auf jeden Fall als Empfehlungsschreiben für andere Clubs – ob es das letzte im Preußen-Trikot gewesen ist? „Klar hat er mit so einer Leistung die Chance, drin zu bleiben. Aber es muss halt auch passen“, betonte Hildmann. Gegen Viktoria Köln kommt am Samstag (14 Uhr) wieder ein kleiner, wendiger Angreifer auf die Preußen zu. „Ein Luca Marseiler und Hahn – da weiß ich noch nicht, ob das passt“, sagte Hildmann. Klingt also eher wieder nach einem Wechsel in der Startelf.

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Aus der WN-Sportredaktion:

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