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Keiner kam so weit im DFB-Pokal

Achtelfinale, Abschied, Abstieg: Ex-Preußen-Coach Gerd Roggensack gestorben

Münster

Gerd Roggensack saß in der Saison 1990/91 für 31 Partien auf der Bank von Preußen Münster – dann endete die Zeit des Ex-Profis vorzeitig. Trotzdem sorgte er für einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nun ist er im Alter von 82 Jahren gestorben.

Gerd Roggensack ist am Mittwoch verstorben.
Gerd Roggensack ist am Mittwoch verstorben. Foto: Imago/Pressefoto Baumann

Das Intermezzo des SC Preußen Münster in der eingleisigen 2. Bundesliga dauerte nur zwei Saisons von 1989 bis 1991. Seitdem wartet der Verein mit seinem Anhang auf die Rückkehr. Insgesamt vier Trainer versuchten den SCP in dieser Zeit im Bundesliga-Unterhaus zu etablieren. Gerd Roggensack war derjenige, der es am längsten auf dem „Schleuderstuhl“ in Münster in der Saison 1990/91 aushielt, aber nach 31 Partien endete die Zeit des Ex-Profis vorzeitig. Am Mittwoch ist Gerd Roggensack im Alter von 82 Jahren gestorben.

In der ersten Zweitliga-Spielzeit startete Elmar Müller als Trainer beim SCP, nach 25 Spieltagen übernahm Ernst Mareczek interimsmäßig und führte Münster zum Klassenerhalt auf Rang zwölf. In der folgenden Saison kam Gerd Roggesack nach seinem zuvor beim 1. FC Kaiserslautern beendeten Engagement zum SCP. Als ein knappes Jahre später beurlaubt wurde, rangierte Münster auf Rang 17 – aufgrund des Lizenzentzuges von RW Essen hätte das zum Klassenerhalt als Viertletzter gereicht. Aber Roggensack musste gehen, Siegfried Melzig.

Preußen-Highlight gegen den VfB Stuttgart

Roggensack war keine ganze Saison in Münster – bei den Fans von Arminia Bielefeld war er wesentlich populärer. In der Regionalliga-Spielzeit 1963/64 markierte er 20 Treffer, da wurde der Singsang „Zick, zack, Roggensack“ geboren. Für die Arminia spielte er auch in der Bundesliga in den 70er Jahren. Weitere Stationen als Profi waren Borussia Dortmund, der 1. FC Kaiserslautern und DJK Gütersloh, ehe er umsattelte. Seine Reise als Trainer startete 1976 beim FC Stukenbrock, Profi-Stationen waren – natürlich – Arminia Bielefeld, Eintracht Brauschweig, Wattenscheid 09, Kaiserslautern, Fortuna Köln, FC Gütersloh, VfL Wolfsburg, SV Wilhelmshaven, SC Verl, SpVgg. Beckum, Kicker Emden und Lüner SV bis ins Jahr 2003. Die Arminia trainierte er auch in der 1. Bundesliga.

Höhepunkt seiner Zeit bei den Preußen dürfte der 30. November 1990 gewesen sein, als der SCP im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart mit 0:1 verlor. Vor 18 000 Zuschauern schoss Eyjolfur Sverrison das Siegtor. Münster war im DFB-Pokal nur 1988 (2:3 gegen Fortuna Köln) soweit vorgedrungen, die beiden besten Pokal-Resultate des SCP. Roggensacks Engagement war nach der 0:3-Heimniederlage gegen Schalke 04 am 21. April 1991 vorbei, 22 000 Zuschauer verfolgten die Partie. Der SCP war vom Nicht-Abstiegsplatz 15 auf Position 17 abgerutscht und hatte das sichere Ufer verlassen. Gerd Roggensack musste gehen.

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